Auch in Zeiten des Internets haben die Printmedien im Hochleistungs-Marketing nicht ausgedient. Endscheidend für den Erfolg im Versandhandel ist der richtige Mix der einzelne Kanäle. Sol lautet das Fazit des Direktmarketing-Symposiums Forum Pforzheim, das von den Mediendienstleistern Meyle+Müller und Stark Druck veranstaltet wurde.Meyle+Müller-Geschäftsführer Eugen Müller eröffnete das Forum Mitte März dieses Jahr mit 300 Teilnehmern und verwies in seiner Begrüßung auf die Entwicklung in der Wirtschaft durch die neuen Online-Möglichkeiten: „Die Basis wird breiter, die Spitze noch spitzer.“
Durch Social Media und die verschiedenen mobilen Ausgabegeräte wie Smartphones und Tablet-PCs werden die Möglichkeiten immer zahlreicher. „Wer ausschließlich auf einen Vertriebskanal setzt, dessen Scheitern ist programmiert“, warnte Stefan Mues von der Geschäftsleitung der Verlagsgruppe Weltbild (Augsburg). Ohne eine Multikanalstrategie laufe überhaupt nichts. Auch Robert Schumacher vom Schweizer SAS Institute empfielt: „Weg von Großkampagnen, hin zu vielen kleinen Aktionen.“ Unternehmen müssen, wie Schumacher ausführte, den Kundenprozess auf allen Kanälen beherrschen.
Vom Online-Geschäft zum Katalog
„Schnell, zuverlässig und dicht am Kunden“ – so beschreibt Geschäftsführer René Otto vom Spezialversandhändler Rock N Shop (Hamburg) sein Marketingkonzept. Für ihn ist die schnellste Erledigung der Kundenwünsche der Schlüssel zum Erfolg.: „Dei Kunden sollen zurückkommen, und nicht die Waren. Und je schneller die Ware rausgeht, desto schneller kommen Kunden zurück.“ Das Unternehmen macht heute schon 11 Prozent seines Umsatzes über Facebook. Als ursprünglich reiner Online-Versender haben die Hamburger nun auch einen Katalog produziert, um das Geschäft auszubauen.
Klassische Katalogversender reduzieren heute eher die Auflagen und Seiten ihrer Kataloge und schichten Budgets ins Online-Marketing um. Christian Martin vom Baur-Versand (Burgkunstadt) hält den Katalog „nach wie vor für das erfolgreichste Instrument zur Bedarfsweckung“. Allerdings im Rahmen eines komplexen Multichannel-Marketings, bei dem er die persönliche Ansprache via E-Mail, Newsletter oder Callcenter und auch über Social Media für enorm wichtig hält. Für Gudrun Aydt vom 3Pagen-Versand (Alsdorf) muss sich die Werbung allerdings anstrengen. „Traurig, trist und tröge“, findet sie manche Botschaften, die im Briefkasten landen. Auch einige Online-Offerten müssten pfiffiger und klarer werden. Vor allem Frauen wollten bei der Werbung „überrascht, neugierig gemacht und verführt“ werden.
Nach Meinung von Martin Groß-Albenhausen, Chefredakteur des „Versandhausberater“, der auch als Moderator durch das Programm führte, verändert Social Media den Marketingmix im Versandhandel nachhaltig. „Aber die Gesetzmäßigkeiten werden dadruch nicht revolutioniert“, urteilt er. Social Media werde von vielen in der heutigen Wirkung überschätzt, aber in der langfristigen unterschätzt. Abgerundet wurde das Forum vom Bericht des Extrem-Sportlers und Motivators Andreas Niedrig, dessen Lebensgeschichte und sportliche Ausdauerleistungen die Teilnehmer fesselte.
Quelle: Druck&Medien – druck-medien.net vom 16.03.2011